BOYAJIAN’S STAR Das Geheimnis geht weiter

2009 startete die Nasa das Kepler-Weltraumteleskop mit dem Ziel, Planeten außerhalb unseres Sonnensystems zu finden. Das Teleskop konzentrierte sich auf jeweils einen Bereich und überwachte die Helligkeit der Sterne in diesem Bereich. Oft überwacht es 150.000 Sterne während eines besonderen Ereignisses. Bei der Betrachtung des Bereichs zwischen den Sternbildern Cygnus und Lyra wurde 4 Jahre lang alle 30 Minuten ein Datenpunkt erfasst. Während dieser Zeit analysierte Tabitha Boyajian, eine Astronomin aus Yale, die Daten. Mit einem bestimmten Stern waren einige ungewöhnliche Ereignisse verbunden. Der Stern wurde als KIC8462852 oder Boyajians Stern bekannt.

Das Kepler-Teleskop zeichnet Helligkeitsabfälle auf, die auf einen Planeten hindeuten können, der vor dem Stern vorbeizieht. Die Computer der NASA suchten nach einem ähnlichen Abfall in den Daten. An der Yale University fragte man sich, ob die Computer wichtige Informationen übersehen hatten, und so wurde ein Projekt mit dem Namen Planet Hunters ins Leben gerufen. Ziel des Projekts war es, die Hilfe von bürgerlichen Astronomen miteinzubeziehen bei der Suche nach dem charakteristischen Lichtabfall, der durch die Umlaufbahn von extrasolaren Planeten (Exoplaneten) vor ihren Elternsternen verursacht wird. Die Wissenschaftler von Yale waren der Ansicht, dass Menschen Muster besser erkennen können als die anspruchsvollsten Computer.

Ein normaler Übergang

Wenn ein Planet vor einem Stern vorbeizieht, blockiert er einen kleinen Teil des Lichts von diesem Stern. Die Tiefe des Abfalls spiegelt die Größe des Objekts selbst wider. Wenn Jupiter zum Beispiel vor unserer Sonne vorbeizieht, verringert sich die Helligkeit des Sterns um 1 %. Solche Übergänge dauern in der Regel nur wenige Stunden.

Der Tabby Star-Übergang

Als Planet Hunters im Mai 2009 den Übergang von KIC 8462852 betrachteten, fanden sie einen deutlichen Einbruch, der auf ein großes Objekt hinweist. Die Tatsache, dass der Übergang fast eine Woche andauerte, verwirrte sie, was dann zu Spekulationen darüber führte, was möglicherweise die Ursache dafür sein könnte. Sie wussten, dass die Daten darauf hindeuteten, dass das Objekt, das vor Tabbys Stern vorbeizog, größer als Jupiter war.

Jupiter-Fakten in der Übersicht:

• Der Jupiter ist zweieinhalbmal so groß wie alle anderen Planeten im Sonnensystem zusammen
• 67 Monde umkreisen den Jupiter
• Er ist das vierthellste Objekt in unserem Sonnensystem.
• 3 Erden würden in Jupiters Großen Roten Fleck passen

Im Gegensatz zu dem mit Jupiter verbundenen Einbruch hatte der Einbruch vom Übergang eine seltsame Steigung, die darauf hinwies, dass das Objekt nicht kreisförmig wie Jupiter war. Im März 2011 fanden sie einen weiteren Übergang, der fast 15 % einbrach und erneut fast eine Woche dauerte. Wieder zeigte die Steigung an, dass das Objekt nicht kreisförmig war.

Im Februar 2013 traten mehrere Einbrüche mit Übergängen von bis zu 100 Tagen auf. Innerhalb jedes Einbruchs traten überlappende Ereignisse sowie Einbrüche bis zu 20 % auf. Mit einem Abfall von 20 % zeigte dies an, dass das, was das Licht blockierte, eine Fläche von mehr als dem 1000-fachen der Erdoberfläche hatte. Zu diesem Zeitpunkt endete die Kepler-Mission. Im vergangenen Mai stellten Wissenschaftler einen Abfall von 22 % beim Übergang fest, der 5 Tage dauerte.

Mögliche Erklärungen

1. Die protoplanetarische Trümmerscheibe des Sterns ist noch sehr jung
2. Mögliche Kollision von Planeten
3. Schwarm von Kometen – Tausende von Kometen gleichzeitig (zu der Zeit am plausibelsten, basierend auf den Daten)

Aliens?

Theorien von Außerirdischen, die eine Dyson-Sphäre bauen, um Energie für einen interplanetaren galaktischen Kampf zu sammeln, gibt es zuhauf. Niemand weiß es genau, aber genau wie ein dunkler Schatten im Wasser hilft nur das Sammeln und Studieren weiterer Daten, dieses Rätsel zu lösen. Erfahren Sie mehr über das Boyjian Star Project hier.