Große Planetenentdeckung in der Nähe von Barnards Stern gefunden

Bereits 2016 gaben Astronomen bekannt, dass sie einen Planeten gefunden haben, der den Proxima Centauri umkreist. Proxima Centauri ist mit vier Lichtjahren Entfernung der Stern, der unserer Sonne am nächsten liegt. Dieser Planet, bekannt als Proxima b, wurde zum idealen Forschungsobjekt, da er sowohl Wasser als auch andere Bedingungen bietet, die ihen bewohnbar machen könnten. Sein Stern, der Proxima Centauri, leuchtet nicht so hell wie unsere Sonne und beträgt 1/8 der Masse der Sonne. Astronomen fanden Barnards Stern B durch die Anwendung von ähnlichen Techniken, mit denen sie auch Promixa b entdeckt hatten.

Barnards Stern B

Wie fanden sie einen Planeten in der Nähe einer Sonne, die sechs Lichtjahre entfernt ist? Die Forscher verwendeten die „Transit“-Technik, um diesen potenziellen Planeten zu identifizieren. Diese Technik misst die Senkung des Sternenlichts, wenn ein Planet vorbeizieht. Diese Methode kann jedoch nur dann einen Planeten erkennen, wenn man jahrelang einen Stern betrachtet. Diese mühsame und zeitraubende Vorgehensweise kann nur einen kleinen Prozentsatz der Planeten finden, die vor ihren Sternen vorbeiziehen. Infolgedessen wenden Astronomen andere Methoden an, um einen Planeten zu lokalisieren, der an einem Stern vorbeizieht.

Sie messen Hunderte von Exoplaneten und die Einwirkung Ihrer Gravitation auf Sterne, während sie die regelmäßigen Dopplerverschiebungen in der Frequenz des Sternenlichts beeinflussen. Die Forscher verwendeten die Radialgeschwindigkeitsmethode während der Beobachtungen, die zur Entdeckung von Barnards Stern b führten. Diese Technik erkennt Wackelbewegungen in einem Stern. Dieses Wackeln kommt von der Anziehungskraft eines Planeten, der sich im Umlauf befindet. Infolgedessen beeinflussen diese Wackelbewegungen das vom Stern kommende Licht. Wenn sich der Stern in Richtung Erde bewegt, erscheint sein Spektrum leicht in die Richtung von Blau verschoben zu sein. Nachdem sich der Stern entfernt hat, verschiebt es sich in Richtung Rot.

Im Jahr 2015 sahen Astronomen diese kleinen Veränderungen im Licht des Barnards Stern. Dies war das erste Mal, dass Forscher diese Methode verwendeten, um einen Exoplaneten so weit entfernt von seinem Stern zu entdecken. „Dann haben wir uns sehr bemüht“, sagte der Astronom Ignasi Ribas vom Institut für Weltraumwissenschaften in Barcelona, ​​Spanien, der das neue Projekt leitete. (Nature, 2018)

Bildnachweis: IEEC/Science-Wave - Guillem Ramisa

Bildnachweis: IEEC/Science-Wave – Guillem Ramisa

Forschung für die kommenden Jahre

Aufgrund des blendenden Lichts des Barnards Stern werden Astronomen Schwierigkeiten haben, mehr über diesen neuen Planeten zu erfahren. Sie sagen, es wird die Verwendung von speziellen Teleskopen mit Koronografen erfordern. Ein Koronagraf-Tool wird am Teleskop befestigt. Es blockiert das direkte Licht eines Sterns, sodass Wissenschaftler Objekte in der Nähe sehen können. Ohne den Koronagraf würde das helle Licht des Sterns es ihnen unmöglich machen, etwas zu sehen.

Astronomen werden noch weiter forschen müssen. Dr. Ignasi Ribas vom Institut d’Estudis Espacials de Catalunya und dem Institut für Weltraumwissenschaften in Spanien sagte: „Nach einer sehr sorgfältigen Analyse sind wir zu über 99 Prozent zuversichtlich, dass der Planet da ist,  da dies das Modell ist, das am besten zu unseren Beobachtungen passt. Wir müssen jedoch vorsichtig bleiben und mehr Daten sammeln, um den Fall in Zukunft zu klären.“ (Nature, 2018)

Wissenswertes über Barnards Star B

•   Masse von mindestens dem 3,2-fachen der Masse der Erde
•   Umkreist den Wirtsstern alle 233 Tage.
•   Der Planet liegt in einer vom Stern entfernten Region, die als „Schneegrenze“ bekannt ist.
•   Schneegrenze – Die bewohnbare Zone, in der flüssiges Wasser und möglicherweise Leben existieren können.
•   Oberflächentemperatur -170 Grad Celsius, was bedeutet, dass es sich wahrscheinlich um eine gefrorene Welt handelt, die nicht einlädt zum Leben, wie wir es auf der Erde kennen.

Was werden Forscher über diesen neuen Planeten erfahren? Ihre Recherchen kannst du unter Red Dots.com verfolgen.